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Wohnnebenkosten in Bremen zu hoch

Drittstärkste Belastung aller Landeshauptstädte

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Wohnnebenkosten bleiben in Bremen zu hoch

Das neue Nebenkostenranking des Bundes der Steuerzahler bezüglich der Landeshauptstädte legt, wie schon das Haus & Grund Nebenkostenranking, starke Unterschiede bei den Wohnnebenkosten offen.

Die Bürger in Bremen werden im Vergleich der Landeshauptstädte am drittstärksten mit Wohnnebenkosten belastet, im rheinland-pfälzischen Mainz ist es am preiswertesten! Das teils erhebliche Kostengefälle legt ein neues Ranking offen, für das der Bund der Steuerzahler (BdSt) alle 16 Landeshauptstädte unter die Lupe genommen hat. Der detaillierte Check der Wohnnebenkosten für die Jahre 2016 bis 2020 vergleicht die Entwicklung, wie stark die Bürger quer durch Deutschland belastet werden. Auch in diesem Ranking schneidet Bremen, wie schon im Haus & Grund Nebenkostenranking der 100 größten Städte in Deutschland, im unteren Bereich ab.

Bei seinem Ranking hat der Bund der Steuerzahler die Belastung durch sechs verschiedene Wohnnebenkosten für einen Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ermittelt: Im Einzelnen sind das die Trinkwasserpreise, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren sowie die Grundsteuer und der Rundfunkbeitrag – dieser ist zwar bundesweit einheitlich, stellt aber einen wesentlichen Kostenfaktor für nahezu jeden Bürger dar und wurde deshalb in die Liste aufgenommen.

Im Einzelnen

Gesamtkosten

Mit Gesamtkosten von 1.424 Euro im Jahr 2020 ist Mainz demnach am günstigsten, während Bremen mit 2.163 Euro nur noch von Hamburg mit 2.190 Euro und Berlin (West) mit 2.280 Euro übertroffen auf dem drittletzten Platz landet. In Bremen sind die Wohnnebenkosten seit 2016 um 13,20 Euro zwar leicht gesunken, was angesichts der Gesamtbelastung jedoch keine spürbare Erleichterung bietet. Bei den einzelnen Wohnnebenkosten sind teilweise erhebliche Kostenunterschiede festzustellen.

Trinkwasserverbrauch und Niederschlagswassergebühren

Bei einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch (132 cbm/Jahr) zahlt der Musterhaushalt in Berlin mit 263 Euro am wenigsten, in Bremen werden 330 Euro fällig. Für die Schmutzwassergebühren (ebenfalls 132 cbm/Jahr) werden durchschnittlich 306 Euro jährlich fällig. In Bremen werden mit 335 Euro zwar überdurchschnittlich hohe Gebühren fällig, allerdings gelten diese einheitlich sowohl die Kosten für Schmutz- als auch Niederschlagswasser ab. Zudem sanken sie gegenüber dem Vorjahr deutlich um 37 Euro. Der durchschnittliche Gebührensatz der Landeshauptstädte bei den Niederschlagswassergebühren für eine 130 qm vollversiegelte Fläche liegt bei 118 Euro.

Abfallgebühren

Auch bei den Abfallgebühren, verglichen wurden Bio- und Restmülltonne, je 60 Liter bei wöchentlicher bzw. 120 Liter bei zweiwöchiger Leerung, liegt Bremen mit knapp mit 280 Euro über dem Durchschnitt aller Landeshauptstädte der bei 238 Euro liegt.

Grundsteuer

Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede bei der Grundsteuer: Hier liegt die Jahresbelastung für den betrachteten Drei-Personen-Haushalt in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt Magdeburg bei 296 Euro in Bremen bei rund 1.008 Euro. Auch hier liegt Bremen mit Platz 14 im Ranking auf dem drittletzten Platz. Dieses Kostengefälle verdeutlicht – so der Bund der Steuerzahler, die verfassungswidrigen Verzerrungen im geltenden Grundsteuerrecht: So wird derzeit bei der Berechnung der Grundsteuer in den neuen Bundesländern auf die Wertverhältnisse des Jahres 1935 abgestellt, in den alten Bundesländern hingegen auf die Wertverhältnisse des Jahres 1964. Deshalb differenziert das BdSt-Ranking hier sowie auch in der Gesamtbetrachtung zwischen Berlin (Ost) und Berlin (West).

Flächenmodell bei der Grundsteuerberechnung

Haus & Grund Bremen unterstützt Apell des Bundes der Steuerzahler zum Flächenmodell bei der Grundsteuerberechnung

Haus & Grund Bremen unterstützt die Forderung des Bundes der Steuerzahler, und fordert den Bremer Senatspräsidenten auf, nicht wie angedacht das komplizierte sogenannte „Scholzmodell“ sondern das einfache Flächenmodell umzusetzen, das auf Grundstücksgröße sowie auf der Wohnfläche basiert. Die Vorteile, da sind sich Haus & Grund Bremen und der Bund der Steuerzahler einig: Das Modell vermeidet übermäßige Mehrbelastungen, ist für die Bürger einfach nachvollziehbar und für die Verwaltung gut und mit deutlich weniger Personalkosten- und Steueraufwand umsetzbar. Das „Scholzmodell“ ist zu bürokratisch und kostspielig für Bürger und Betriebe, es belastet sowohl Eigentümer als auch Mieter von Immobilien über die Maßen.

Dipl.-Ing. Andreas SchemmelDazu Dipl.-Ing. Andreas Schemmel, 1. Vorsitzender Haus & Grund Landesverband Bremen e.V.

„Die politisch Verantwortlichen müssen klarstellen warum die Kostenbelastungen in Bremen um mehrere Hundert Euro von denen anderer Städte abweichen. Die Kosten des Wohnens steigen in Bremen seit Jahren. Preistreiber sind dabei insbesondere die Nebenkosten. Die Bürger stehen dem ohnmächtig gegenüber, da die Kostenstrukturen schwer durchschaubar sind. Die betroffenen Familien können häufig nicht einmal durch eine Änderung ihres persönlichen Verhaltens die Gebührenhöhe reduzieren.“

Foto: Die Hoffotografen